Sälipark bekommt ein «Makeover»

    Bis ins Jahr 2020 soll das Einkaufszentrum Sälipark in Olten umfassend erneuert und sein Angebot erweitert werden. Zur geplanten Neupositionierung des «Säliparks 2020» als Einkaufs- und Begegnungszentrum gehören auch attraktive Aussenräume. Die Lage im städtischen Raum nahe beim Bahnhof Olten ist planerisch anspruchsvoll.

    (Bild: zVg) Sälipark-Visualisierung – in den oberen Geschossen des Einkaufszentrums entsteht ein offener Wohnhof

    Das im Jahr 2003 eröffnete Einkaufszentrum Sälipark ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Mit dem Projekt «Sälipark 2020» strebt die Grundeigentümerschaft, die Giroud Olma AG, mit einem Investitionsvolumen von über 100 Mio. Franken eine umfassende Erneuerung und Erweiterung zum urbanen Einkaufs- und Begegnungszentrum an. So soll die Verkaufsfläche von heute 13’000 m2 auf rund 17’000 m2 und die Zahl der Verkaufsgeschäfte von 28 auf rund 40 steigen.

    Geplant ist ein Ersatz des heutigen Freizeitlands durch einen Neubau, der auch die Fläche des davor liegenden oberirdischen Parkplatzes umfasst. Im Untergeschoss des Neubaus kommt die neue Migros-Filiale zu liegen, im Erdgeschoss ein M-Restaurant und Drittmieter. Auf den oberen Geschossen wird ein offener Wohnhof mit rund 75 Wohnungen für alle Generationen erstellt. Das neue Gebäude und der heutige Sälipark werden durch eine attraktive, für den Fuss- und Veloverkehr durchgängige Einkaufspassage wettergeschützt miteinander verbunden. Beim Neubau legt die Bauherrschaft ein grosses Gewicht auf die Einbindung in die Umgebung, architektonische Qualität und grösstenteils öffentliche Plätze und Grünanlagen. Die Aussenräume auf dem Sälipark-Areal sollen gegenüber dem heutigen, historisch gewachsenen und daher heterogenen Zustand aufgewertet werden.

    Verkehrsaufkommen in Grenzen halten
    Das erweiterte Angebot dürfte für einen Anstieg der Kundenfrequenzen von heute 7900 auf rund 9100 Personen pro Tag sorgen. Die Zunahme des Autoverkehrs wird von heute 5600 auf neu 6100 Fahrten pro Tag geschätzt. Die Zahl der Parkplätze soll dabei lediglich von 625 auf 685 ansteigen, die in der Mehrzahl unterirdisch angeordnet sind; der oberirdische Parkplatz vor dem heutigen Freizeitland und ungedeckte Parkingflächen auf dem südlichen Areal werden aufgehoben. Als Bestandteil der integrierten Mobilitätsplanung im Rahmen des Mobilitätsplans Olten sind eine Taktverdichtung der Buserschliessung auf den Viertelstundentakt, mitfinanziert vom Investor, und die Erstellung von mehreren hundert Abstellplätzen für Zweiräder geplant. Die unterirdische Parkgarage wird weiterhin von zwei Seiten – Sälistrasse und Bifang – erfolgen, da die Strassenkapazitäten eine ausschliessliche Erschliessung vom Sälikreisel her nicht erlauben und aus östlicher Richtung andernfalls trotz Zufahrtsverbot noch verstärkt der Weg durch die Quartiere gewählt würde. Die Einfahrt von der Riggenbachstrasse her ist auf der Höhe der Zufahrt zum heutigen oberirdischen Parkplatz vorgesehen. Damit bei der Ausfahrt nicht der Weg durchs südöstlich angrenzende Quartier gewählt werden kann, wird die Riggenbachstrasse oberhalb der Parkhauseinfahrt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.

    Im unteren Teil der Riggenbachstrasse ist zwischen Sälipark und Berufsschulen eine Platzsituation mit einer Begegnungszone als neuem Verkehrsregime geplant. Für eine komplette Sperrung dieses Bereichs für den motorisierten Individualverkehr sind auf dem Bifangknoten, der dadurch zusätzlich belastet würde, nicht genügend Kapazitäten vorhanden. Das Ausnahme-Regime via Aarauerstrasse am Samstagmorgen, bedingt durch den Wochenmarkt auf der Bifangstrasse, ist heute schon nicht optimal. Es wird daher die Gelegenheit benutzt für eine Klärung: Der Samstagsmarkt, für dessen Weiterbestehen auf der rechten Aareseite der Stadtrat sich einsetzt, soll in die Vorzone des Säliparks verlegt werden. Damit kann die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden, namentlich auch den verdichteten Busverkehr auf der Riggenbachstrasse, verbessert werden.

    Anspruchsvolles Verfahren
    Die Lage des Einkaufs im städtischen Raum nahe beim Bahnhof Olten ist planerisch anspruchsvoll. Die Zusatzbelastungen für das Strassennetz und das Quartier müssen gering bleiben. Die Planung erfolgt deshalb in enger Zusammenarbeit zwischen den Projektentwicklern und den städtischen und kantonalen Behörden nach den Regeln des Mobilitätsplans Olten, der eine Abstimmung von Siedlung und Verkehr und eine stadtverträgliche Mobilität anstrebt. Vor Erteilung einer Baubewilligung müssen die erforderlichen planerischen Grundlagen geschaffen werden:

    • Eintrag des Projekts Sälipark 2020 im kantonalen Richtplan
    • Umweltverträglichkeitsprüfung
    • Nutzungsplanung (Zonenänderung, Gestaltungs- und Erschliessungsplan, Sonderbauvorschriften)

    Auf die öffentliche Mitwirkung und die entsprechende Planüberarbeitung folgt die Vorprüfung der Nutzungsplanung durch die kantonalen Instanzen. Anschliessend soll die Nutzungsplanung noch im laufenden Jahr öffentlich aufgelegt werden. Die Neu- und Umbauten sollen in den Jahren 2017 bis 2020 erfolgen. Das Einkaufszentrum bleibt auch während der Bauphase geöffnet.

    Nach Mitwirkung: Stadtrat hält an doppelter Erschliessung fest
    Erwartungsgemäss stand das Thema Verkehr im Mittelpunkt der 29 Stellungnahmen, welche im vergangenen März während der öffentlichen Mitwirkung zum Projekt «Sälipark 2020» eingegangen sind. So wurde in diversen Eingaben eine ausschliessliche Erschliessung von Süden über den Sälikreisel gefordert, um die Wohnquartiere vor Durchgangsverkehr zu schützen und den Verkehr über den Bifangplatz zu reduzieren. Zusammen mit den Fachplanern und kantonalen Stellen hat der Stadtrat die Stellungnahmen intensiv geprüft. In seinem Bericht über das Mitwirkungsverfahren hält er an den Erschliessungsprinzipen fest. Eine ausschliessliche Erschliessung über den Sälikreisel ist aufgrund der bereits starken Belastung des Verkehrssystems nicht möglich und würde zudem zu Umwegfahrten und/oder verstärktem Schleichverkehr im Quartier führen. Auch die kantonalen Fachstellen lehnen deshalb eine einseitige Mehrbelastung des Sälikreisels ab.

    pd

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